Lage des Ortes:
Die Gemeinde Bölsberg liegt auf einem Hochplateau zwischen dem Wäschebachtal und dem Großen Wolfstein, ca. sechs Kilometer von Bad Marienberg entfernt.
Höchste Erhebung in der Gemarkung: 480 Meter
Gemarkungsgröße: 146,08 ha
Waldanteil: Die forstwirtschaftliche Betriebsfläche beträgt 49,10 ha, davon werden 45,3 ha als Wirtschaftswald genutzt.
Besondere Quellen, Brunnen:
Aus einer Quelle am Wolfstein wurde die Gemeinde bis in die 70er-Jahre über eine Rohrleitung mit Wasser versorgt. Eine weitere Quelle im Bereich des heutigen Dorfgemeinschaftshauses musste wegen verminderter Wasserqualität in den 60er-Jahren geschlossen werden. Das gemauerte Wasserwerk wurde anschließend abgerissen.
Um 1900 (vor dem Bau der Wasserleitung) erfolgte die Wasserversorgung noch über zwei Schöpftröge und eine eingefasste Quelle unterhalb des heutigen Feuerwehrhauses. An der alten Dorflinde stand einer der Tröge, der andere im Bereich der Wohnhäuser Waldstraße 1 und Talstraße 1.
Eine ergiebige Quelle oberhalb der „Wüstung Frankenstein“ speist heute eine kleine Weiheranlage und war früher als einfaches Wasserloch bekannt, hatte jedoch für die Wasserversorgung des Dorfes keine Bedeutung.
Am Frankenstein selbst befand sich ein gemauerter Brunnen, der um 1910 noch offen war, heute jedoch verschüttet liegt.
Siedlungen in der Gemarkung:
Die Wüstung Frankenstein (vor 1540 verlassen) befindet sich im Tal zwischen Bölsberg und Kirburg.
„Auf der Ölmühle“ heißt ein Flurstück am Wäschebach. Johannes Menck aus Bölsberg erbte die Ölmühle 1775 von seinen Schwiegereltern. 1789 wurde die Anlage abgebrochen.
Ersterwähnung des Ortes:
Um das Jahr 1300 wurde Bölsberg erstmals in einem Register der Herren von Runkel unter dem Namen „Bolgesberg“ erwähnt. Eine Abbildung der Urkunde befindet sich im Festbuch der Gemeinde zur 700-Jahr-Feier.
Einwohnerentwicklung:
1589 zwei Familien
1641 eine Familie
1665 13 Personen
1741 48 Personen
1807 73 Personen
1855 156 Personen
1890 178 Personen
1946 201 Personen
2004 303 Personen
2008 262 Personen
Brände und Kriegsnöte:
In den Kriegswirren des 30-jährigen Krieges lebte im Jahre 1641 nur noch eine Familie im Dorf. Auch die Pest hat wohl in dieser Zeit ihren Tribut gefordert, denn im Raum Hachen- burg trat sie 1636 besonders stark auf.
Eine Urkunde vom 23.6.1798 berichtet vom Eindringen französischer Truppen, die das Dorf ausplünderten und alle Fenster zerschlugen.
Landwirtschaft:
Weide- und Viehwirtschaft, Ackerbau:
Ein Großteil der Gemarkungsflächen wird heute für die Weide- und Viehwirtschaft genutzt. Der Ackerbau hat zurzeit keine Bedeutung.
Konsolidationen, Flurbereinigungen:
1792 – frühe nassauische Konsolidation
1872 – weitere Konsolidation
Ehemalige Eisenerzgewinnung:
Die Aufzeichnungen über die Eisenerzgewinnung in Bölsberg reichen zurück bis in das Jahr 1720. Der spätere Abbau durch die Grube Georgszeche wurde 1914 eingestellt und von 1920 bis 1921 nochmals aufgenommen.
Quellenangaben:
Die Kulturlandschaft auf der Basalthochfläche des Westerwaldes (Häbel)
Festbuch der Gemeinde Bölsberg (Chronikteil, Ernst Meyer)
Eigene Chronikunterlagen
Reiner Held, Dorfchronist, aufgezeichnet im März 2009
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